Ich verstehe - nichts

Das Wunder der Kommunikation

Wenn ich von meinen Erlebnissen berichten möchte, stoße ich immer wieder an die Grenzen der Kommunikation:

Eine viel - dimensionale Realität eines ganz persönlichen Erlebnisses erweckt zunächst in mir ein Gefühl.
 
Das Gefühl versucht, eine Ausdrucksform zu finden. Hunderte Gedanken laufen durch den Kopf, es finden sich vielfältige Assoziationen mit der Vergangenheit, dann beginnt sich ein Gedanke zu manifestieren.
 
Der Gedanke ist meiner Einschätzung nach wichtig, er möchte mitgeteilt werden. Ich ringe nach einer passenden Formulierung.
 
Endlich spreche ich den Satz, er ist in der Formulierung vielleicht nicht präzise genug und im Tonfall nicht ganz so gelungen, wie ich es wollte. Hoffentlich kommt er richtig an!

ich leih dir mein Ohr

Mein Gegenüber hört den Satz. Ein erstes leichtes Stirnrunzeln lässt vermuten, dass er nicht richtig verstanden wurde. Doch dann glättet sich die Stirn, der Satz scheint nun doch verstanden worden zu sein.
In meinem/r Gesprächs- partner/in steigt ein Gefühl auf. Ist es dasselbe, das ich bei dem Gedanken hatte? 
 

Die Reaktion lässt darauf schließen, dass meine Botschaft annähernd so angekommen ist wie ich sie gemeint habe.

Jetzt fehlt nur mehr die Umsetzung in das Gefühl und in das Verständnis der viel - dimensionalen Realität. Hat das überhaupt eine Chance, verstanden zu werden? Mein Gegenüber hat ja eine ganz andere Lebensgeschichte und somit einen anderen Interpretationshorizont!

Ich werde es wohl nicht gleich erfahren, wenn überhaupt....

Der soziokulturelle Hintergrund prägt unsere Kommunikation so weit, dass gegenseitige Anziehung und menschliche Gruppenbildung davon beeinflusst sind. Wenn ich meinen Gesprächspartner nicht tief genug verstehe, baut sich zumindest unbewusst Skepsis, unter Umständen sogar Feindseligkeit auf.
Wie wichtig ist unter diesem Gesichtspunkt die entspannte, offene Kommunikation, die jenen Freiraum lässt, dass Dinge anders gesehen werden können.
Mit diesem Hintergrund können wir in eine neue Art des Hörens hinein finden, so wie Mevlana Rumi es in seinem kurzen Text beschreibt:


Die Seele bekam ihre eigenen Ohren,
um Dinge zu hören, die der Verstand nicht versteht.

Ein gutes Verstehen mit den Ohren der Seele wünscht euch

Shaman Bear Shaman Bear

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