Die Wurzeln

Verflechtungen des Lebens

In alter Tradition gedenke auch ich Anfang November der Verstorbenen. Aber genau genommen ist dieser Begriff zu eng gewählt. Es sind die Ahnen denen mein Gedenken gilt.

Als Ahnen bezeichne ich primär die leiblichen Vorfahren (jene, die noch leben und jene die verstorben sind). Sehe ich den Begriff weiter, kommen noch all jene Menschen dazu, die direkt und indirekt beigetragen haben, mich zu dem Menschen zu machen, der ich bin. Wenn ich noch ein wenig weiter in den Begriff hineinhorche, kann ich auch strukturelle Ahnen wie Gemeinschaften und örtliche Ahnen (Teile der Natur, Landschaften) erkennen.

Herbstblatt

Ein Ahnengedenken kann für mich sehr heilsam sein. Es fördert die Dankbarkeit für alle meine Voraussetzungen, die ich in meinem Leben heute vorfinde und die sich über Generationen aufgebaut haben. Dankbarkeit, das belegen neueste Studien der Gehirnforschung, fördern die Intelligenz.

Nun war natürlich nicht immer alles für mich förderlich. Auch Widerstände waren zu überwinden, unangenehme Erlebnisse zu verarbeiten. Aber es hat mich zu so mancher Erkenntnis geführt, die dann doch wieder förderlich war. Auch dafür kann ich dankbar sein.

Ich habe also zumindest teilweise die Möglichkeit, aus der Verstrickung der Umstände, die mir vorgegeben sind, bewusst auszusteigen und anders zu handeln. So wirkt alles, was sich ereignet, mit, um die gesamte Menschheit weiterzubringen.

Ich habe nun die Möglichkeit, durch bewusste Veränderung der Verhaltensmuster, die oft über viele Generationen weitergegeben wurden, selbst und ganz bewusst Weichen für die Zukunft zu stellen.

Es heißt, 7 Generationen weit wirken Taten, die gesetzt werden. In umgekehrter Richtung werden meine Handlungen durch die Verhaltensweisen von Menschen aus 7 Generationen vor mir beeinflusst. Also sind immerhin 254 Menschen an meinen heute getroffenen Entscheidungen indirekt beteiligt. Dies berücksichtigt aber nur die genetischen Ahnen, da kommen noch alle anderen Ahnenformen aus diesen 7 Generationen dazu.

Wohin es von meiner augenblicklichen Position aus geht, kann ich selbst durch den Grad dessen bestimmen, wie es mir möglich ist, Verhaltensmuster zu erkennen und bei Bedarf auszusteigen. Und so geht es jedem/jeder einzelnen von uns.

Die Welt ist in vielen Bereichen durch die Verstrickung der eingeübten Verhaltensmuster in eine Situation geraten, die das gedeihliche Weiterleben für alle in Frage stellt. Diesen Mustern auf den Grund zu gehen, eigene schädliche Verhaltensmuster aufzugeben, sowie schädliche Zusammenhänge, die von mir erkannt werden, aufzuzeigen, sowie am Aufbau neuer Strukturen, die für alle Wesen dieses Planeten eine gedeihliche Entwicklung zulassen, mitzuwirken ist das Angebot jeder weiteren Stunde meines Lebens.

Die Welt wird sich grundlegend ändern, ob wir uns dagegen sträuben oder nicht. Erkennen wir die Zeichen der Zeit und setzen auf zukunftsfähige Formen des Zusammenlebens.

Das wünscht uns allen

Shaman Bear

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