Beginn = Ende
  Ende = Beginn

Vom Umgang mit der Begrenzung

Das Arbeitsjahr beginnt wieder und die sommerlichen Auszeiten gehen daher zu Ende. Es scheint da eine große Weisheit dahinter zu stecken. Dazu möchte ich heute ein paar Überlegungen anstellen.

Jeder Beginn hat die große Chance zur Neuorientierung um sich damit auf Wesentliches zu konzentrieren. Da benötige ich einen klaren Kopf, um mir zunächst einen guten Überblick über die Situation zu verschaffen.

Ist die Zielsetzung noch gleich geblieben, oder handelt es sich um ganz neue Aufgaben?

Je mehr Ideen zur Verbesserung auf mich einströmen, umso mehr sehe ich, dass die Zeit wieder einmal eng wird. Was hat das aber zu bedeuten?

Meine Möglichkeiten sind beschränkt und je mehr Tätigkeiten ich versuche in die vorhandene Zeit hineinzupressen, umso eher passieren Fehler. Diese muss ich anschließend korrigieren. Manches ist mehrfach zu machen, manches aber auch unwiederbringlich danebengegangen....

Es scheint ein fest vorgegebenes "Fenster meiner Möglichkeiten" zu bestehen und je mehr ich Neues in Angriff nehme, umso mehr muss ich Altes abschließen, aussortieren, loslassen. Einiges entschwindet wohl auch von selbst meiner Aufmerksamkeit. Mit anderen Worten, es stirbt (für meine Wahrnehmung). Also: Beginn = Ende

Wenn ich nun gegen diesen Umstand ankämpfen will, werde ich unweigerlich an meine Grenzen (z.B. Schlafmangel etc.) stoßen. Die Zeit lässt sich nicht anhalten, also ist Loslassen angesagt.

Nun habe ich aber selbst schon erlebt, dass diese Zusammenhänge umkehrbar sind: Wenn etwas, womit ich viel Zeit verbracht habe, nicht mehr vorhanden ist, werde ich frei für Neues. Darin steckt eine große Hoffnung. Also: Ende = Beginn

Ich selbst, aber auch meine Mitmenschen, gesellschaftliche Gruppierungen, Naturereignisse bis hin zu Katastrophen nehmen Einfluss in diese Ausgewogenheit zwischen dem Angehen von Neuem und dem Loslassen von Altem. Ich bin also nur teilweise selbstbestimmt, muss aber immer auf die Anforderungen von Außen reagieren.

Die Weisheit des Lebens liegt wohl darin, beständige Ausgewogenheit zwischen dem Zulassen und Akzeptieren des Einflusses von Außen und dem Fördern des Eigenen zu finden. Die Zusammenhänge von Allem und natürlich zur gesamten Schöpfung im Auge zu behalten ist eine zusätzliche, aber schöne Herausforderung.

Nun wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieser Zeilen die Fähigkeit zum Ausgleich. Das bedeutet, sich weder angstvoll nur auf Bekanntes zurückzuziehen, noch naiv in unbekannte Bereiche zu geraten. Je mehr wir alle die Ausgewogenheit auch über den respektvollen geistigen Austausch suchen, umso eher kann dieses Schiff der Welt wieder in ruhigere Gewässer finden.

Das wünscht uns allen

Shaman Bear

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